Kommunale Bauten und Infrastruktur

Neue Wohnsiedlungen, neues Rathaus, Sportplatz, neue Kirche mit Pfarrhof, Kanalsystem bis nach Linz …
Nie wurde in Pasching so schnell so viel gebaut als in den 1950/60er-Jahren.
Durch die neuen Siedlungen in Wagram und Langholzfeld hatte sich die Bevölkerungszahl innerhalb von 10 Jahren fast verdreifacht. Hatte Pasching 1951 1700 Einwohner, wurden 1961 bereits 4748 Personen in der Gemeinde gezählt. Die Gemeindeführung hat auf diese Entwicklung frühzeitig reagiert und bereits 1952 Grundstücke für spätere kommunale Bauten im neuen Siedlungsgebiet Langholzfeld erworben.

Bildung, Freizeit und eine eigene Kirche
Mit dem Bau der Volksschule Langholzfeld wurde Ende 1959 begonnen, im September 1961 konnte der Unterricht starten. 1968 wurde die Hauptschule Pasching eröffnet. Der erste Kindergartenbetrieb in Langholzfeld konnte im Herbst 1971 aufgenommen werden. Auch für Sportanlagen wurde gesorgt. 1963 wurde der Sportplatz bei der Schule in Betrieb genommen und an den ASKÖ Pasching verpachtet. 1966 erwarb die Gemeinde ein Grundstück zwischen dem Sportplatz und der Leibnizstraße und verpachtete es an die Österreichische Turn- und Sportunion.
Der Wunsch der neuen Siedler nach einer eigenen Kirche konnte ebenfalls in den 1960er-Jahren verwirklicht werden: Im Dezember 1964 erfolgte die Einweihung des Pfarrhofs und des Pfarrsaals. Drei Jahre später, am 5. November 1967, wurde die neue Kirche eingeweiht.
Um die ärztliche Versorgung der neuen Gemeindebürger zu garantieren, wurde am 13. Jänner 1966 ein weiterer Gemeindearzt aufgenommen, am 1. April 1967 eröffnete Dr. Anton Bittinger in der Prinz-Eugen-Straße 32 seine Praxis.
Bezüglich der Besorgung einer Müllabfuhr schloss die Gemeinde 1957 mit dem Landwirt Rudolf Kirchmayr (Pasching 5) einen Vertrag über eine Mülldeponie. Später wurde die Müllabfuhr an die Firma Leitner vergeben.
1952 begann die Gemeinde die Projektierung des Kanals von Wagram nach Linz. 1959 wurde ein Vertrag mit der Stadtgemeinde Linz bezüglich der Anschlussmöglichkeit an das Linzer Kanalnetz bzw. an die Kläranlage Kleinmünchen abgeschlossen. Seit 1973 besteht in Pasching die Anschlusspflicht an den öffentlichen Kanal.

Die 1970er-Jahre
Am 12. September 1970 wurde das Volksheim Pasching-Langholzfeld seiner Bestimmung übergeben. Im Ort Pasching wurde am 10. Juli 1976 das neue Rathaus in der Leondinger Straße 10 eröffnet. Am 8. März 1980 öffnete das Kulturzentrum in der Hörschinger Straße seine Pforten. Kurz danach, am 30. März, folgte die Einweihungsfeier der neuen Paschinger Kirche in der Schulstraße.
Ende 1975 erwarben die Gemeinden Traun und Pasching vom Landwirt Schwarzbauer 4,3 Hektar Grund, der an den Friedhof St. Martin angrenzte. Damit wurde das Bestattungsrecht im Stadtfriedhof Linz/St. Martin gesichert.

Umweltprobleme
Die 1970er-Jahre brachten aber auch neue Probleme mit sich, vor allem Beeinträchtigungen durch den zunehmenden Verkehr. Der Ausbau des Flughafens Hörsching bedeutete vor allem für die Paschinger im Siedlungsbereich Wagram/Langholzfeld eine ziemliche Lärmbelästigung. Noch im Vorfeld wurde eine „Interessengemeinschaft gegen den Fluglärm“ gegründet, 1974 bei den zuständigen Bundesministerien eine Resolution gegen den nächtlichen Fluglärm eingebracht.
Ein weiteres Problem entstand aufgrund der Planung einer Schnellstraße (S 38), die quer durch die Gemeinde Pasching führen sollte. Ein „Aktionskomitee“ konnte 1976 immerhin erreichen, dass das Projekt noch einmal überdacht wurde.
Auch bei Baugenehmigungen wurde man nun kritischer und man reagierte sensibler auf Umweltsünden. Jahrelang hatte die Schuhfabrik Frohmann (unterhalb des Randlgutes) ihre Lederabfälle in der daneben liegenden Schottergrube entsorgt. Nachdem der Grundwasserspiegel stieg, gelangten die giftigen Chemikalien in das Grundwasser. 1975 wurde die Ortschaft Langholzfeld deshalb an das Linzer Wassernetz angeschlossen. Einige Jahre später verursachte die Firma ERKU Druckguss eine folgenschwere Grundwasserverseuchung. Die Giftfahne zog sich bis zum Linzer Hafen.