Kultur und Gesellschaftsleben

Ob Musikkapelle oder Sportverein, Tierpark oder Kulturzentrum – das Paschinger Gesellschaftsleben ist reichhaltig und hat Einheimischen wie Gästen etwas zu bieten.
Es dauerte einige Zeit, bis es nach dem Krieg wieder ein aktives Vereinsleben in Pasching gab. 1947 kam der Paschinger Musikverein wieder in Schwung. 1973 zählte er bereits 35 aktive Musiker. Heute ist Michael Schrenk Kapellmeister.
In den Nachkriegsjahren wurden etliche neue Vereine gegründet: der Kriegsopferverband, der Kleintier- und Obstbauverein im Jahr 1951 oder im Jahr darauf die ÖAAB-Ortsgruppe Pasching. Im selben Jahr schlug auch die Geburtsstunde des Siedlervereins „An der Salzburgerstraße“, der heute noch mit mehr als 262 Mitgliedern besteht. Auch in der Schöppfeldsiedlung wurde ein Siedlerverein gegründet, aus diesem hat sich die heutige „Wassergenossenschaft Schöppfeld Pasching/Wagram“ herausgebildet.
1953 erfolgte die Gründung des Vereins „Rentner Ortsgruppe Pasching“ (später „Pensionistenverband“). 1972 gründete Langholzfeld mit 140 Mitgliedern eine eigene Ortsgruppe „Langholzfeld-Wagram“. Die Mitgliederzahl beträgt heute 310 Personen.
Der „Seniorenbund Pasching“ wurde 1961 von Karl Augl und Johann Hinterecker gegründet. Zählte man anfangs 65 Mitglieder, stieg die Mitgliederzahl in den letzten Jahren auf fast 400.

Musikpflege in Pasching
Zu den ersten großen Feiern der Nachkriegszeit zählte 1950 das 50-jährige Gründungsfest der Paschinger Musikkapelle sowie die 75-Jahr-Feier der Paschinger Feuerwehr 1953 und das 50-jährige Pfarrjubiläum 1959.
Eine Reihe von Feiern gab es mit dem Entstehen der neuen Siedlung in Langholzfeld. Der dortige Musikverein hat donauschwäbische Wurzeln, er ging aus einer Blasmusikkapelle hervor, die in den 1950er-Jahren im Lager 65, einem Auffanglager für Heimatvertriebene in Linz, tätig war. Später versuchte Franz Lochschmidt, ein alter Regimentsmusiker, mit jungen Leuten eine neue Gruppe bei der Kirche in Doppl aufzubauen. Zu ihr gesellten sich einige Musiker aus der ehemaligen donauschwäbischen Blaskapelle. Seit 1966 heißt die Kapelle offiziell „Musikverein Langholzfeld“. Seit Anfang 2018 ist Andreas Hirtenlehner Kapellmeister.
Ein weiterer Musikverein, der „Sing- und Spielkreis Pasching“, wurde 1988 durch den ehemaligen Musikschullehrer der Hauptschule Pasching, Jürgen Horschitz, gegründet.

Kultur in Pasching
Heute denken noch viele an das Kino im Gasthaus Gleiß zurück, das 1958 eröffnet wurde und über 200 Sitzplätze verfügte. Bei jedem Film mit Jugendverbot kontrollierte die Gendarmerie. Mit dem Aufkommen des Fernsehens wurden die Kinobesucher immer weniger. 1970 wurde das Paschinger Gleiß-Kino geschlossen.
Bedeutend für das kulturelle Leben in Pasching war 1962 die Gründung einer Volkshochschulzweigstelle der Arbeiterkammer in Langholzfeld. Das Interesse an Fortbildung war so groß, dass 1964 bereits 35 Kurse pro Woche mit 393 Teilnehmern abgehalten werden konnten. Mit dem Volksheim Pasching-Langholzfeld hatte die Volkshochschule ab 1970 auch entsprechende Räumlichkeiten. Es ist heute unter dem Namen „TiL“ (Treffpunkt in Langholzfeld) bekannt.
Das Kulturleben im Ort wird heute durch das „Kulturzentrum“ geprägt. Es wurde 1980 nach dem Abriss des Althauses Pasching Nr. 1 eröffnet. Es umfasst u. a. Werkstätten, Lagerräume und eine Gaststätte mit Mehrzwecksaal. Dass hier einmal exotische, gar Raubtiere gehalten wurden, kann man sich heute schwer vorstellen …

Der Paschinger Tierpark
1967 schenkte der Land- und Gastwirt Karl Mair seiner Gattin Maria zwei Moschusenten, kurz darauf kam eine junge Wölfin aus dem Salzburger Tiergarten dazu. Bald wurde aus ihrem Anwesen (vormals Gasthaus Emhofer, Pasching Nr. 1) eine „Arche Noah“ für Tiere, die keiner mehr haben wollte. Irgendwann gab es auch Elefanten, Löwen, Tiger und einen Bären. Mitte der 1970er-Jahre wuchs der private Tierpark auf 300 Tiere an. Schließlich musste in Walding ein neuer Platz gefunden werden.

Eigene Ideen
Ein ganz besonderer Verein aus jüngerer Zeit ist der 2010 gegründete, politisch unabhängige „Verein l(i)ebenswertes Pasching“, eine Plattform für Bürgerinnen und Bürger, um ihre Ideen und Lösungen im Rahmen der Dorferneuerung einzubringen und gegenseitigen Austausch und Dialog zu fördern.

Mehr historische Eindrücke über die Gemeinde Pasching mit den Ortschaften Aistenthal, Thurnharting und Wagram, finden sie auf den 488 Seiten der Chronik „Pasching im Wandel der Zeit“. Erhältlich um € 40,- im Rathaus Pasching (Leondinger Strasse 10, Tel. 07221/88515) oder in der Gemeindezweigstelle Netzwerk Langholzfeld (Netzwerkplatz 1, Tel. 07221/88515).
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