Pasching – die Lebensgrundlage Wasser

Wasser ist die Lebensgrundlage der Zivilisation. Ohne entsprechende Wasserversorgung würde es auch Pasching nicht geben.

 

Bereits vor rund 8000 Jahren siedelten sich die ersten Menschen auf dem Gebiet unserer heutigen Gemeinde an und betrieben Acker- und Gartenbau. Beim Macherfriedgut fanden sie sehr fruchtbare Böden vor und ein Bachgerinne sorgte für das nötige Wasser.
Spätere Siedler gruben aufwendig Schachtbrunnen, um die Wasserversorgung zu gewährleisten.

Die fehlende Wasserkraft
Die Ökonomie und der Broterwerb in Pasching waren einst vorwiegend von der Landwirtschaft bestimmt. Eine frühzeitliche industrielle Entwicklung wie in der Nachbargemeinde Traun, wo bereits im Jahre 820 Wassermühlen erwähnt werden, blieb aus. Grund dafür war, dass bei der geringen Wasserführung der Bäche, die das Gemeindegebiet von Pasching durchfließen, nicht einmal ein unterschlächtiges Wasserrad eingesetzt werden konnte, um die Wasserkraft nachhaltig zu nützen.
Auch Pläne für eine Errichtung einer Zuckerfabrik in den 1930er-Jahren konnten wegen eines fehlenden Baches für das Abwasser nicht umgesetzt werden.

Schachtbrunnen und Löschteiche
Stattdessen mussten tiefe Schachtbrunnen gegraben werden, um auf Wasser zu stoßen. Um es aus der Tiefe heben zu können, waren gut funktionierende Schöpfwerke vonnöten. Das Wasser wurde meist mittels einer Kurbelwelle per Hand heraufbefördert, teilweise waren auch von Eseln betriebene Göpelwerke in Verwendung. Beim Kirchwegergut (Wagram 9) wurde um 1900 ein Windrad errichtet, das die Aufgabe des Wasserhebens übernahm. Bei Bränden machte sich oft der Wassermangel bemerkbar, deshalb wurde bei manchen Paschinger Bauernhäusern ein Löschteich angelegt. Oft reichte jedoch das Wasser nicht aus und es musste mit Jauche gelöscht werden.

Wasserwerk der Stadt Linz
Leichter gelangte man an das Grundwasser der Traun bei den Ausläufen der Welser Heide in Wagram. Darauf setzte auch die Stadt Linz. 1928 und 1931 erwarb Linz mehrere Liegenschaften in Wagram, rund 60 Hektar Grund, und plante darauf ein neues Wasserwerk. Nach Probebohrungen stellte sich jedoch heraus, dass das Wasservorkommen für eine weitere Trinkwasserversorgung von Linz nicht ausreichte.Auf einem Teil der Gründe der Stadt Linz wurde Anfang der 1950er-Jahre mit dem Bau Schöppfeldsiedlung begonnen. Um das zum Bauen notwendige Wasser bereitzustellen, wurde etwa in der Mitte der Siedlung ein Schöpfbrunnen gegraben: Mit Kannen und Kanistern holte man sich das Wasser zum Betonieren. Später wurde für die geplante Gesamtwasserversorgungsanlage ein großer Brunnen samt Pumpwerk errichtet. Diese Anlage besteht heute noch, darf aber nur mehr für Brauchwasser genutzt werden.

Grundwasserprobleme im Langholzfeld
Auch bei Baubeginn der Wohnhäuser im Langholzfeld wurde zunächst ein Gemeinschaftsbrunnen errichtet. Ursprünglich wollte man die Welser Heide aus Gründen des Wasserschutzes von jedweder Verbauung freihalten. Nachdem sich die Bautätigkeit nicht mehr aufhalten ließ, der Gewässerschutz Maßnahmen erforderte, beschränkte man ursprünglich die Bauparzellen in einer Mindestgröße von 1000 m2. Eine Kanalisation war nicht vorhanden, daher strebte man danach, die Häuser nicht zu groß zu bauen, und schrieb flüssigkeitsdichte Senkgruben vor. Die Wasserversorgung erfolgte bei den meist Häusern durch einen eigenen geschlagenen Brunnen und eine Wasserpumpe. Durch das tiefgelegene Niveau und den schottrigen Boden war die Errichtung einfacher als ein gegrabener Brunnen.
1975 wurde die Ortschaft Langholzfeld unmittelbar nach einer Grundwasserverseuchung an das Linzer Wassernetz angeschlossen: Die ehemalige Schuhfabrik Frohmann, die sich unterhalb des Randlguts befand, hatte ihre Lederabfälle in der danebenliegenden Schottergrube entsorgt, später wurde diese zugeschüttet. Nachdem der Grundwasserspiegel stieg, gelangten die giftigen Chemikalien in das Grundwasser.
Zu einer verheerenden Grundwasserverseuchung kam es auch einige Jahre später durch Perchlorethylen und Trichlorethen – die Giftfahne zog sich im Grundwasser oberhalb des Dornguts (Aistenthal) bis zum Linzer Hafen. Verursacher war die Firma ERKU Druckguss GmbH, sie verwendete die Chemikalien zum Reinigen des Gusses.