Die Hauptschule Pasching

Die Geschichte der Hauptschule in Langholzfeld ist untrennbar mit der Volksschule in diesem Ortsteil verbunden. Denn als die Hauptschule 1968 gegründet wurde, hatte sie kein eigenes Schulhaus.
Bald nach seiner Eröffnung im Jahr 1961 wurde das Volksschulgebäude in Langholzfeld zu einem kulturellen Ortsmittelpunkt, denn hier fanden u. a. Kurse und Vorträge der Volkshochschule statt, ebenso waren Turnvereine oder die Mutterberatung untergebracht. 1968 zog in dieses Mehrfunktionenhaus auch die neugegründete Hauptschule ein. Bis dahin mussten die Schüler nach Traun und Leonding ausweichen, was nicht nur einen weiten Schulweg, sondern auch hohe Kosten (Gastschulbeiträge) für die Gemeinde bedeutete.

Die Schulgründung
Die Voraussetzungen für eine eigene Hauptschule in Pasching waren schon lange gegeben, es fehlten lediglich die räumlichen Erfordernisse. Zunächst war noch unklar, ob man die neue Hauptschule am Anfang als Expositur der Hauptschule Doppl führen oder gleich mit der Gründung einer eigenständigen Hauptschule beginnen sollte. Man entschloss sich für den Aufbau einer eigenständigen, zweizügig geführten gemischten Hauptschule in Langholzfeld, zwei erste Klassen sollten die Basis schaffen.
Am 9. September 1968 wurde im ersten Stock des Pflichtschulgebäudes mit dem Unterricht begonnen und zumindest die elfjährigen Schüler in der Gemeinde mussten nicht mehr in die Hauptschulen der Nachbarorte geschickt werden. Nach jeweils einem Jahr sollte eine Schulstufe hinzukommen, mit dem Ergebnis, dass ab dem Schuljahr 1971/72 alle vier Schulstufen, nämlich 8 Klassen, in Langholzfeld Platz fanden. Allerdings musste eine der Klassen im Werkraum des Volksschulgebäudes untergebracht werden. Ein Jahr später musste sogar das Volksheim als Ausweichquartier herhalten. Spätestens jetzt war klar, dass sich diese Interimslösung nicht mehr lange aufrechterhalten ließe und die Hauptschule Pasching schon bald ein eigenes Schulgebäude bräuchte. Letztlich entschied man sich nicht für einen Neubau, sondern dafür, die Volksschule Langholzfeld in ein neu zu errichtendes Gebäude zu übersiedeln.

Im eigenen Schulgebäude
Im Oktober 1972 war es so weit. Das bisherige Volksschulgebäude wurde zur Hauptschule. Im Jahr darauf wurde sogar ein Erweiterungsbau begonnen, dadurch erhielt die Schule einen Physik-, Chemie- und Zeichensaal, einen Werkraum und einen Gymnastiksaal. Direktor Franz Leisch erwies sich als moderner Schulmanager, der für grundlegende innovatorische Leistungen verantwortlich zeichnete. So wurde die HS Pasching zur ersten Integrierten Gesamtschule (IGS) in Österreich, was in der Praxis ein Leistungsgruppensystem in Deutsch, Englisch und Mathematik sowie einen gemeinsamen Unterricht in allen übrigen Gegenständen bedeutete.

Innovation im Unterricht
Die nächste Erneuerung kam mit dem Schuljahr 1987/88: Als Alternative zum Pflichtschulmodell wurde das „Entwicklungsprojekt HS Doppl und HS Pasching“ umgesetzt, das zwei Schwerpunkte beinhaltete: nämlich die gleichzeitige Betreuung einer Klasse durch zwei Lehrer und den „Projektunterricht“, in dem Themen fachübergreifend bearbeitet werden. Zu dieser Zeit sanken die Schülerzahlen aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge, gleichzeitig hielt der Trend zur AHS an. Neue Schulversuche sorgten dafür, dass die Schüler auch trotz geringer Klassenschülerzahl weiter im vertrauten Klassenverband in allen Gegenständen unterrichtet werden konnten, wobei der Unterricht meist in Kleingruppen stattfand und von zwei Lehrern gleichzeitig geführt wurde. Gerade für schwächere Schüler bedeuteten Kleingruppenunterricht und fallweise Einzelbetreuung eine optimale Hilfestellung
Statt 13 Klassen wie in den ersten Jahren hatte die HS Pasching in den 1990er-Jahren nur noch 9. Dennoch wurden unermüdlich neue Aktionen gesetzt: Schulgarten, Biotop, Theater- und Musicalaufführungen, Projektwochen, Schüleraustausch im Rahmen des interkulturellen Lernens …
Seit 2000 ist die HS Pasching eine Ganztagsschule, seit 2014 Neue Mittelschule mit „Teamteaching“ und individueller Förderung der Schüler. Derzeit werden in 8 Klassen ca. 130 Schüler unterrichtet.

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