Sport und Freizeit in Pasching

Es ist noch nicht lange her, haben die Paschinger Fußballgeschichte geschrieben. Nach dem Krieg waren es noch Amateure, die für Sporterlebnisse sorgten. Ein erstes bescheidenes Schwimmbad gehörte damals auch dazu.

Das Freibad in Thurnharting
Ursprünglich war es ein Hausteich: Hinter dem Stadel beim Huebmergut schwemmten Frauen die Wäsche. War der Teich zugefroren, wurde das Eis gebrochen und im Eiskeller gelagert. Im Sommer badeten hier Kinder und viele lernten hier schwimmen. Später, in den Fünfziger-Jahren, errichtete der Bauer Franz Boxhofer neben dem Teich ein Schwimmbecken für einen öffentlichen Badebetrieb. Den Gästen (meist bis zu 200 Besucher) standen ein 60-Meter-Becken, Holzkabinen zum Umziehen und ein Buffett zur Verfügung, wo es Fleisch-, Schmalz- oder Grammelbrote und Most gab. Abends wurde manchmal für Unterhaltung gesorgt: Die Badegäste konnten sich auf einer Tanzbühne oder bei einem Sautrogrennen vergnügen. Das Wasser kam übrigens vom Bach, der im Angerholz entsprang, und musste regelmäßig gewechselt werden, was oft Tage dauerte. Bei Trockenperioden war das Wasser oft trüb und der Wasserstand im Becken niedrig. Wegen der immer größeren Gesundheitsauflagen wurde das Bad 1968 geschlossen.

Paschinger Fußballgeschichte
Der beliebteste Freizeitsport war natürlich Fußball. Schon in der Zwischenkriegszeit wurde bei den „Drei Gattern“, auf einer Wiese zwischen der Westbahnstrecke und der Hörschinger Straße, gespielt. Ein Jahr nach dem Krieg fanden sich neuerlich Fußballbegeisterte zusammen und gründeten 1946 den ATSV Pasching mit den Vereinsfarben Grün-Schwarz.
Die ersten Jahre wurde auf einer „Gstettn“, einem vom Siglgut gepachteten Feld, gespielt. Wegen seiner Unebenheiten war der Platz bei den Gastmannschaften eher gefürchtet. Eine kleine Gartenhütte diente als Umkleide, zum Duschen gab es kaltes Wasser aus dem Krumbach. Ihre Schuhe und Dressen mussten sich die Spieler selbst kaufen, auch für die Bälle und die Fußballtore kamen sie auf. Um Fahrtkosten zu sparen, kamen sie meist mit dem Fahrrad.
Es waren damals torreiche Matches: 9:2 gegen Ansfelden, 8:6 gegen Sattledt, 7:3 gegen Kirchdorf … Im Herbst 1947 stieg Pasching in den Meisterschaftsbetrieb des Oö. Fußballverbands ein. Im Spieljahr 1952/53 sicherten sich die Paschinger „Arbeitersportler“ mit dem Meistertitel den Aufstieg in die 1. Klasse Ost. Und das immer noch auf dem alten, holprigen Platz. Anfang der 1960er-Jahre gab es endlich ein neues Spielfeld in Langholzfeld. Sportlich ging es in den nächsten beiden Jahrzehnten auf und ab.

Höhenflug im Waldstadion
Mit der Eröffnung des Waldstadions 1990 begann schließlich eine Erfolgsära. 1993 gelang der Meistertitel in der Bezirksliga und der Aufstieg in die 2. Landesliga. 1997 kämpfte sich die Mannschaft in die 1. Liga. Damals hatte sich der FC Linz aufgelöst und der Präsident Franz Grad konnte 6 junge Spieler des ehemaligen Bundesnachwuchszentrums nach Pasching holen. Unter dem neuer Trainer Georg Zellhofer eilte die Mannschaft von Sieg zu Sieg. Schon nach einer Saison gelang der Aufstieg in die Regionalliga.
Im Jahr 2000 machten die Paschinger Fußballer im ÖFB-Cup auf sich aufmerksam, 2001 schafften sie den Aufstieg in die 1. Division und eine Saison später in die T-Mobile-Bundesliga. (Der SV Pasching ist bis heute ist er der einzige Verein, dem dieses Kunststück auf Anhieb gelang!)
Als „FC PlusCity Pasching“ und später „FC Superfund“ setzte der Verein auch in der höchsten Spielklasse und sogar international seine Erfolge fort. Als problematisch wurde jedoch gesehen, dass sich die Interessen des Profiligavereins immer weniger mit dem Gründungsmotiv des einstigen ATSV Pasching vereinbaren ließen, nämlich ein Verein für die Paschinger zu sein.

Andere Interessen und ein Neubeginn
Dass Politik und Wirtschaft im Profisport den Ton angeben, mussten die Paschinger 2007 erleben: Franz Grad verkaufte die Bundesligalizenz um 3 Millionen Euro nach Kärnten und der Fußball in Pasching startete mit einem neuen Verein in der Landesliga West. Wieder gab es beachtliche Erfolge – 2013 gewann Pasching als Drittligist sogar den ÖFB-Cup, und das, obwohl statt Profis wieder Amateure am Spielfeld waren.

Mehr historische Eindrücke über die Gemeinde Pasching mit den Ortschaften Aistenthal, Thurnharting und Wagram, finden sie auf den 488 Seiten der Chronik „Pasching im Wandel der Zeit“. Erhältlich um € 40,- im Rathaus Pasching (Leondinger Strasse 10, Tel. 07221/88515) oder in der Gemeindezweigstelle Netzwerk Langholzfeld (Netzwerkplatz 1, Tel. 07221/88515).
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