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Pasching-Chronik: Das Gestern ist bereits Geschichte!

In der heutigen schnellebigen Zeit entsteht trotz der medialen Möglichkeiten oft ein Dokumentationsschwund und es geht Wissen verloren das für künftige Forschungen wertvoll sein könnte. Deswegen entschloss sich die Gemeinde Pasching nachdem ein umfassendes Heimatbuch erschien, eine Weiterführung einer digitalen Chronik. Denn was heute passiert ist morgen bereits Geschichte.
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geschichte@pasching.at

9. Juni 1945
Eine Einquartierung viel größeren Stils erlebte der Fliegerhorst Hörsching, er wurde als Sammellager für die vielen KZ-Häftlinge verwendet, die aus Mauthausen und den Nebenlagern befreit worden waren. Bereits zwei Tage nach dem Einzug der Amerikaner waren 23.000 ehemalige Häftlinge hier untergebracht, sie befanden sich in einem entsetzlichen Zustand. Die Bürgermeister von Hörsching, Traun, Pasching, Leonding und auch entfernterer Gemeinden wurden verpflichtet, für sie Kleidung und Wäsche zur Verfügung zu stellen. Die Sterblichkeit in den ersten Tagen war groß, zudem breitete sich eine Fleckfieberepidemie aus, der auch der Arzt der Sanitätsgemeinde Hörsching-Pasching, Dr. Recheis, am 9. Juni 1945 erlag. An einem einzigen Tag mussten fast 1000 Tote verzeichnet werden.
5. Mai 1945
Am Vormittag des 5. Mai 1945 erreichten die ersten amerikanischen Truppen den Bezirk Linz-Land und gelangten von Hitzing kommend, entlang der Dörnbacher Straße nach Pasching. Nachfolgende Truppenteile richteten sich für längere Zeit in Pasching ein. Etliche Häuser im Ort mussten für die Amerikaner geräumt werden. Für vier Wochen quartierten sich Soldaten auch im Pfarrhof ein. Ihr Kommandant war Captain James E. Silvey.
15. März 1944
Der Landwirt Fritz Feitzlmayr vom Zeilmayrgut (Aistenthal 9) wird bis zum 5. Mai 1945 Bürgermeister von Pasching.
1944
Um die Jagdflugzeuge des Fliegerhorst Hörsching vor den Bombardierungen der Alliierten zu schützen, wurden in einer Entfernung von bis zu zwei Kilometern getarnte Ausweichhangars und Splitterboxen errichtet, welche mit Rollwege verbunden waren. Die Anlage zog sich durch Pasching bis hin zur Leondinger Gemeindegrenze.
Dezember 1943
Im Dezember 1943 hatte Hitler befohlen, den Fliegerabwehrgürtel um Linz zu verstärken. Nach dem ersten Angriff auf Linz am 25. Juli 1944 wurde die 7. Flakbatterie, zu der auch die Wagramflak, nächst dem Randlgut, gehörte, massiv verstärkt. Sie bestand aus drei schwere Flakbatterien (Flugabwehrkanonen) mit jeweils 4 Geschützen mit einer Mannschaften von 100–120 Mann pro Batterie. Beim Bau der Umfahrung Doppl 2 mehr als sechzig Jahre später wurden noch Tausende von Sprenggranaten und Fliegerabwehrraketen aus dem Erdreich gefördert.
1941
Errichtung des Reichsbahnlager Nr. 105 zwischen der heutigen Oberen Bahnstraße, Feldstraße und Grabenstraße. Unter anderm waren in den fünf Baracken Kriegsgefangene untergebracht, die täglich per Bahn nach Mauthausen zu Steinbrucharbeiten gebracht wurden.
1. Jänner 1939
Der Landwirt Franz Jungreithmayr vom Hofbauergut (Thurnharting 1) wird für die nächsten 5 Jahre Bürgermeister von Pasching.
7. November 1938
Brand am Knabenhuemergut der Eheleute Justin und Zäzilia Herdegen in Wagram Nr. 13. Es brannte der Hof samt dem dazugehörigen Backhaus ab. Der Brandschaden betrug 50.000 RM. Die Linzer Kriminalpolizei und die Gendarmerie Pasching konnten die Brandursache klären: Die 18-jährige Magd Anna Freimüller aus Traun hatte den Brand aus Rache gelegt, nachdem sie von ihrer Dienstgeberin wegen ihrer schlampigen Arbeitsleistung und ihres liederlichen Lebenswandels gerügt worden war. Am 22. Dezember 1938 wurde sie zu 8 Jahre schweren Kerker verurteilt.
3. Mai 1938
Auch in Pasching werden alle Funktionäre ausgewechselt und auf „NS-Schiene“ gebracht werden.
10. April 1938
„Volksabstimmung“ über den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. Das Ergebnis fiel in der Gemeinde Pasching zu hundert Prozent aus. Es gab keine einzige Gegenstimme. Kein Wunder- Gegenpropaganda war nicht möglich. Zustimmung und Begeisterung, aber auch Verhaftungen, Einschüchterungen, Versprechungen und die Einschränkung des Wahlgeheimnisses mit Überwachung von SS-Männern trügen für eine 100% zur Abstimmung bei.
13. März 1938
Der Gendarmerieposten Pasching erhieltneue Anweisungen, die auch gleich klarmachten, wer neuerdings das Sagen im Ort hat: „Es erschien ein bekannter Paschinger Bauer, der SS-Mann war, und erklärte, dass von nun ab die Exekutive unter seiner Leitung den Dienst zu verrichten hat.“
12. März 1938
In den frühen Morgenstunden überschritten Wehrmachtseinheiten die deutsch-österreichische Grenze, gegen Mittag wurden sie in Linz von einer jubelnden Menge empfangen. In Pasching wurden etwa 260 Mann und ca. 200 Pferde einquartiert.
12. März 1938
Der Tischlermeister Adam Mittermayr (Pasching 87) wird bis 31. Dezember 1938 Bürgermeister von Pasching.
Jänner 1938
Gründung von zwei Gruppen der staatlichen Jugend „Österreichisches Jungvolk“ (Ö. J. V.), je eine für Knaben und für Mädchen. Die Führung der 19 Knaben in Pasching übernahm Lehrer Böhm, die Führung der 36 Mädchen Hilde Freudenthaler, die Tochter des Oberlehrers.
1936
Durch den Zusammenschluss der Feuerwehrmusikkapelle und der Frontkämpferkapelle entstand der heutige „Musikverein Pasching“. Hans Kirchmayr vom Zaglgut war ihr erster Obmann, Altbürgermeister Rudolf Feitzlmayr sein Stellvertreter.